Alleine Einschlafen

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«Unsere Tochter ist 2 Jahre alt und schläft abends nicht allein ein. Nach dem Gut-Nachtritual weint sie oft und möchte, dass wir noch im Zimmer bleiben. Dies dauert mindestens 30 Minuten. Mich stört diese Wartezeit im Kinderzimmer nicht. Mein Mann ist hingegen überzeugt, dass sie jetzt ohne unser Beisein einschlafen lernen sollte. Was spricht für die Meinung meines Mannes?»

Das Zubettgehen kann eine herausfordernde Situation sein. Bedürfnisse und die Müdigkeit aller Beteiligten schwingen mit. Ihr Kind lernt gerade, mit diesem Moment der Trennung umzugehen und begreift, dass das Abendritual ein Ende hat. Es gibt kein allgemeingütiges Rezept, doch meiner Ansicht nach gute Argumente, welche für ein selbstständiges Einschlafen sprechen. Denn Schlaf ist für die geistige und körperliche Entwicklung essenziell.

Ritual: Das sich wiederholende Abendritual und feste Bettgehzeiten vermitteln Verlässlichkeit und Sicherheit. Diese Stabilität trägt dazu bei, Ängste zu reduzieren und das Selbstbewusstsein zu stärken.

Selbstständigkeit: Kinder, die allein einschlafen können, entwickeln eine Unabhängigkeit. Die Strategien, welche sie nach dem Abendritual lernen und nutzen, um selbstständig einzuschlafen, sind auch in der Nacht dienlich, wenn sie aufwachen. Sie finden schneller wieder in den Schlaf. Seien sie nicht überrascht, wenn ihr Kind unverhofft durchschläft. Dies wiederum wirkt sich auch positiv auf die Schlaf- und Erholungsphase der Eltern aus.

Erwachsenenzeit: Eltern verfügen über mehr selbstbestimmte Zeit, wenn Kinder allein einschlafen. Diese ist ja gerade während der Kleinkinderphase sehr bescheiden und wertvoll.

Sie und Ihr Mann sind ein Team. Ein für sie beide stimmiges und ruhiges Gut-Nacht-Ritual mit klaren Grenzen wirkt sich positiv auf das Kind aus. Ich wünsche Ihnen allen eine erholsame Zeit.

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