Vertrauen ins Kind

Folge “Erziehungsratgeber” in Zusammenarbeit mit den Freiburger Nachrichten

«Es ist im Moment sehr streng bei uns zu Hause. Jeden Tag macht unser 4-jähriger Sohn riesige Wutanfälle. Es sind oft sehr kleine Sachen die Auslöser. Wir sind langsam richtig müde davon. Wir machen uns auch Sorgen, wie er sich später im Leben zurechtfinden wird, wenn er jetzt schon so Mühe hat, sobald etwas nicht nach seinen Vorstellungen läuft. Was können wir tun, um ihm zu helfen?»

Die verschiedenen Gefühle von Kindern im Vorschulalter werden meist sehr intensiv und ungefiltert ausgedrückt. Das ist in der Entwicklung des Kindes natürlich und heisst nicht, dass es für immer so bleiben wird. Es ist jedoch anstrengend für die Familie oder die Mitmenschen. Ich nehme an, Sie haben schon einiges ausprobiert, z.B.

  • Gefühle anerkennen und benennen

  • Grenzen setzen

  • Regeln gemeinsam erarbeiten, damit sie vom Kind besser akzeptiert werden

  • Zeit für Sie als Eltern einplanen, um sich zu erholen

Wenn Sie da noch genauer hinschauen möchten, würde es Sinn machen, konkrete Beispiele zu beschreiben und mit einer anderen Person zu analysieren…

Natürlich gibt es Vieles, das Sie als Eltern tun können, um Ihr Kind zu begleiten. In solchen Situationen hilft oft auch eine grosse Portion Durchhaltevermögen und Geduld. Kinder lernen nicht von einem Tag auf den anderen, Ihre Wut so auszudrücken, wie es gesellschaftlich akzeptiert ist. Das braucht Zeit und Übung. Das Kind findet die wirkungsvollsten Strategien oft selbst, wenn die Erwachsenen eine klare Haltung haben. Ich bin immer wieder beeindruckt von den guten Ideen, mit denen schon sehr junge Kinder weiterkommen.

Haben Sie es schon erlebt, dass eine schwierige Phase mit einem Ihrer Kinder wieder vorbei gegangen ist? Versuchen Sie sich doch einmal zu erinnern, wie das war… Falls Ihnen nichts in den Sinn kommt, könnten Sie auch in Zukunft notieren, welche Schwierigkeiten in der Familie sich mit der Zeit lösen. Es hilft, sich in anstrengenden Phasen vor Augen zu halten, dass solche Situationen vorbeigehen. Es stärkt auch das Vertrauen darin, dass sich die Kinder und die Beziehungen weiterentwickeln können.

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