Erstens Lebensjahr

Folge “Erziehungsratgeber” in Zusammenarbeit mit den Freiburger Nachrichten

«Wir erwarten mit viel Freude unser erstes Kind. Gleichzeitig meldet sich in uns aber auch eine gewisse Unsicherheit. All die Tipps, welche uns ungefragt erreichen, können wir manchmal nicht richtig einordnen. Deshalb unsere Frage: ‘Worauf sollen wir achten, damit wir ja nichts falsch machen?’»

Herzliche Gratulation!

Sie befinden sich inmitten eines bereichernden Lebensabschnitts und sind dabei, viele neue Erfahrungen zu sammeln. Seien Sie beide sorgsam und geduldig mit sich selbst, es bedarf Zeit, um in die Rolle als Eltern und Elternpartnerschaft hineinzuwachsen und sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Es ist ein Prozess, denn wir kommen nicht als Eltern zur Welt, sondern wir werden Eltern. 

Weiter möchte ich Ihnen ans Herz legen, dass Sie auf Ihre Feinfühligkeit vertrauen dürfen, um eine sichere Bindung zu Ihrem Kind aufzubauen. Durch das Beobachten und das nahe Zusammensein werden Sie die Signale Ihres Kindes immer besser interpretieren können und verstehen, was sein aktuelles Bedürfnis ist. Babys kommunizieren vielfältig, einfach ohne Wörter. Das heisst jedoch nicht, dass Sie auch auf die verbale Kommunikation verzichten sollten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind und unterstreichen Sie das Gesagte mit Ihrer Mimik und Gestik.

Hören Sie ihrem Kind zu, die verschiedenen Laute, die es von sich gibt, das Weinen, das Lachen, die Atmung und vieles mehr werden Ihnen verraten, wie es ihm geht.  

An seinem Duft oder wenn Sie es nahe bei sich tragen, werden Sie weitere Körpersignale entdecken und beispielsweise den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung wahrnehmen.

Sie beobachten Ihr Kind mit all Ihren Sinnen und schulen Sie dabei Ihr Gespür, die ausgesendeten Signale zu verstehen, um adäquat darauf zu reagieren. Bei einem Säugling ist es wichtig, sofort auf seine Signale zu reagieren. Dies vermittelt ihm Sicherheit und gibt ihm Vertrauen. Vergessen Sie aber dabei sich selbst nicht. Gönnen Sie sich Ruhemomente oder andere Oasen, um Ihre eigenen Bedürfnisse nicht ganz zu vernachlässigen.

Bei Fragen, bei Unsicherheiten oder sonstigen Anliegen stehen Ihnen verschiedene Fachpersonen wie Hebammen, Mütter- und Väterberatung, Kinderärzt*innen und wir vom Verein Familienbegleitung natürlich gerne zur Verfügung. Denn es kann vorkommen, dass man an seine Grenzen stösst. Da kann ein Gespräch mit einer neutralen Person unterstützend wirken, um Ideen und Optionen zu sammeln.

Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Wir Eltern beobachten das Kind bei der Erledigung der Aufgabe, lernen dabei, dem Kind zu vertrauen, zu erkennen, was das Kind schon alles kann und in welchen Bereichen es noch auf Unterstützung angewiesen ist. Diese Erkenntnisse sind für uns wichtig, damit wir als Erwachsene spüren, wann ein nächster weiterer Schritt in Richtung Selbstständigkeit angeboten werden kann, um das Kind auf diesem Weg zu begleiten. Dabei werden wir über die Kompetenzen und die Neugierde der Kinder staunen und uns darüber freuen, was sie in ihrem Alter schon alles können.

Ich bin ganz deiner Meinung. Denke mir nur, dass es vielleicht Leute gibt die denken: „wir wollen ja, dass unsere Kinder mithelfen zu Hause aber sie wollen nicht/ es ist ein Kampf bis sie mithelfen…“ Weisst du, was ich meine?

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