Das Kind stärken

Folge “Erziehungsratgeber” in Zusammenarbeit mit den Freiburger Nachrichten

«Wir sind Eltern von zwei Kindern (4 und 6 Jahre alt) und diskutieren oft zusammen, wie wir unsere Kinder in ihrer Selbstständigkeit und ihrer Selbstwirksamkeit stärken können. Wir sind uns dabei unsicher, wie wir dies im Alltag am besten angehen.»

Gerne antworte ich mit der praktischen Idee «Mithilfe im Alltag» auf Ihre Frage. Als Eltern überlegen wir uns, welche entwicklungsgerechten Herausforderungen wir den Kindern zu Hause zumuten können: «gemeinsam üben, den Tisch zu decken, beim Einkaufen und Kochen helfen, die Katze füttern, die Post holen etc.» Dabei nimmt sich das Kind als Akteur wahr. Es experimentiert mit seinen Händen, lernt sich zu konzentrieren, übt sich im Sprechen, Fragen und im Zuhören und ist mit Stolz erfüllt, wenn es etwas zum Familienleben beitragen kann. Das Kind lernt dabei auch, die Alltagsaktivitäten zu strukturieren und Verantwortung für sein Tun zu übernehmen. Falls mal etwas nicht so klappt, wie es sich das Kind vorgestellt hat, ist es ein Übungsfeld, um zu lernen mit Frustrationen umzugehen. Auch diese Erfahrungen sind wichtig für ein Kind. Durch die Mitwirkung im Alltagsgeschehen, spürt das Kind, dass es ab und zu mitbestimmen darf und freut sich, wenn es ihm gelungen ist, die Aufgabe zu erledigen. Dies fördert seine Selbstwirksamkeit und sein Selbstbewusstsein.

Wir Eltern beobachten das Kind bei der Erledigung der Aufgabe, lernen dabei, dem Kind zu vertrauen, zu erkennen, was das Kind schon alles kann und in welchen Bereichen es noch auf Unterstützung angewiesen ist. Diese Erkenntnisse sind für uns wichtig, damit wir als Erwachsene spüren, wann ein nächster weiterer Schritt in Richtung Selbstständigkeit angeboten werden kann, um das Kind auf diesem Weg zu begleiten. Dabei werden wir über die Kompetenzen und die Neugierde der Kinder staunen und uns darüber freuen, was sie in ihrem Alter schon alles können.

Ich bin ganz deiner Meinung. Denke mir nur, dass es vielleicht Leute gibt die denken: „wir wollen ja, dass unsere Kinder mithelfen zu Hause aber sie wollen nicht/ es ist ein Kampf bis sie mithelfen…“ Weisst du, was ich meine?

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